Das Auswahlverfahren

RÜCKBLICK 43 aus dem #TagebucheinerTräumerin, 2. Oktober 2018: ⁠
Zahnfleisch, ich krieche bereits an Tag zwei auf dem Zahnfleisch. Raum und Zeit sind mir völlig entglitten. Ich habe Kopfschmerzen und mir ist übel. Es kann unmöglich nur die Aufregung sein. Ich habe mir irgendeinen Virus eingefangen. Ich schwitze auch nachts kränklich vor mich hin und mache fast kein Auge zu. ⁠
Die Tage im Auswahlcamp sind hart getaktet. Es gibt keine Minute zum Verschnaufen. 😟 Vorträge zum Buchmarkt, Storytelling oder Dramaturgie, zwischendurch Gesprächsrunden in Raum Worms. Jeder darf dort sein Projekt den anderen Teilnehmern vorstellen. Das ist toll, aber auch kräftezehrend. Lampenfieber-Fanni ist außerdem immer an meiner Seite! 🤒 Ich kriege sie nicht in den Griff. ⁠
Aber ich versuche durchzuhalten. Und dann diese Einzelinterviews! Es ist der Horror, aber zugleich auch die Chance, mit seinem Projekt und seiner Persönlichkeit zu überzeugen. Denn sie machen sich ein Bild von jedem Teilnehmer, wie ein Puzzle, aus allen Eindrücken, die sie im Laufe der Tage bekommen können. ⁠
Ich stehe am Imbiss-Tisch und mache mir einen Tee. Ich bin völlig fertig. 🤯 Heute geht es wieder bis 22 Uhr. Ich hab keine Ahnung, wie ich das schaffen soll. Zudem hab ich noch zwei Hausaufgaben aufbekommen. Einmal muss ich eine lustigen Film-Dialog schreiben, dann eine Szene aus der Ich-Perspektive. Sie testen mich. ⁠
Aber vorher steht noch „Plotten mit Playmobil“ auf dem Programm. Ha! Da macht mir keiner was vor. Ich bin schließlich Tagesmutter. ⁠
⁠Foto: Erek Kühn (AKM Erfurt)⁠